Eigenständige Lebensräume mit speziell angepassten Pflanzen und
Tieren, werden als Biotop bezeichnet. Vom Umfang her kann es
sich hierbei um große Waldflächen, nur um eine Hecke oder auch
nur um einen Grasbüschel handeln, auf, um den solch ein
Lebensraum, eine spezielle Lebensgemeinschaft von Organismen
besteht. In unsererm Fall, meinen wir Flächen in der Eisinger
Flur auf welchen sich durch die jeweiligen Bedingungen ein
besonderes Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren ergibt. Zum
Teil dienen diese Flächen für Tiere und Pflanzen als
Rückzugsmöglichkeit oder auch als eigenständiger
Lebensraum.
Die hier aufgezeigten Biotope sind Flächen, welche uns von der
Gemeinde dankenswerter Weise seit langem anvertraut wurden oder
auch noch für gemeindliche Belange genutzt werden.
Alte Steinlese
Östlich vor der Waldbrunner Gemarkung, liegt dieses Ödland,
unser erstes Biotop. Mitte der 80er Jahre übernahmen wir diese
FLäche von der Gemeinde. Lange Zeit brachgelegen, diente es zum
ablagern von Feldlesesteinen. Wir haben lediglich eine Mulde
zur Ansammlung von Regenwasser angelegt und die Fläche dann
sich selbst überlassen. Durch die dichte Bewachsung wird diese
Fläche kaum betreten. Büsche und Dornen bilden einen Schutz.
Vor allem Kleingetier,Vögel,und Insekten finden hier
Unterschlupf und Ruhe. Auch Brennnessseln können sich
ausbreiten. Sie bilden für einige Schmetterlingsarten eine
lebenswichtige Bedingung für Eiablage und als Nahrung für die
Raupen.
Kopfweiden
Der Gehölzsteifen neben dem alten Hettstatter Weg, entlang des
Flurgrabens wird schon seid über 20 Jahren von uns betreut. Vor
allem die cirka 200 Weiden hatten es uns angetan. Durch
kräftiges einkürzen der Stämme auf einige Meter, entwickelte
sich an dieser Schnittstelle ein Ansatz für Neutriebe. Im Laufe
der Jahre und weiterer Rückschnitte, entwickelt sich ein
regelrechter Wulst - Kopf genannt. Aus diesem treiben im
Frühjahr immer weitere und mehr frische Zweige aus. Daher der
Name " Kopfweide" . In früheren Zeiten erhielt man durch den
Rückschnitt so genügend frische Triebe zum flechten von Körben.
Unser Ziel war dagegen ein Ast- und Zweigegeflecht entstehen zu
lassen welches als Nistmöglichkeit für Vögel dient und vielen
Insekten einen Unterschlupf bietet. Ganz nebenbei fällt auch
noch etwas Brennholz beim Rückschnitt an. Zudem wachsen die
Weiden nicht zu hoch und die Gefahr des Windbruches entlang des
Weges wird gebannt.
Regenrückhaltefläche am
"Hirtenhölzchen":
Die von der Gemeinde dort angelegten Vertiefungen dienen dem
Regenwasserrückhalt. Besonders bei starkem und langanhaltendem
Regen. Sie sind so angelegt, daß Oberflächenwasser aus der Flur
zunächst abgefangen wird, und später langsam abfliesen kann.
Ein gewisser Rest an Wasser verbleibt in den Senken und dient
so als Tümpel auf Zeit. Das Wasser verdunstet oder versickert
nach und nach im Boden. Dieser Wechsel von Nässe und
Trockenheit kommt der Artenvielfalt zu gute.
Neben dieser Stelle haben wir im Waldrandbereich
Fledermauskästen als sogenanntes "Sommerquartier" (im Winter
suchen die Fledermäuße einen frostfreien Unterschlupf)
angebracht. Denn der große Abendsegler ist in unserer Flur noch
anzutreffen. Auch im Ort konnte die Zwergfledermaus, die
Franzenfledermaus und die Mopafledermaus bestimmt werden.
Erdaushubdeponie:
"Störflächen" wie man natürliche Veränderungen in der Natur
z.B. durch Sturm, Feuer, Ablagerung , Erosion, oder auch durch
Menschen geschaffene wie z.B. Erdab- oder auftragungen auch
nennt, sind wichtig für die Dynamik des Lebens. So sprechen
bestimme Pflanzen und Tiere besonders auf solche Störungen d.h.
veränderten Bedingungen an. Sie erobern neues Gebiet mit neuen,
veränderten Gegebenheiten. Besonders auch im Hochgebirge ist
dies zu beobachten. Damit sind die Erdhaufen in unserer Deponie
natürlich nicht zu vergleichen aber dennoch bietet auch dort
die ständige Veränderung der Oberfläche durch neue Anschüttung
von Erdreich, einigen Lebewesen einmalige Bedingungen sich zu
entfalten. Vor allem auf den Freiflächen finden Samenpflanzen
wie Mohn, Königskerze, Nachtkerze, Disteln u.a. optimale
Bedingungen sich zu vermehren. Dies ist für sie auf bewachsenen
Flächen kaum möglich.
Im renturierten Bereich unserer Deponie finden sich sogar sehr
seltene Pflanzen wie diverse Orchideen und so gut wie einmalig
in Süddeuschland, der Alant botanisch "Inula thapsoides". Diese
Wildstaude kommt ansonsten im hinteren Osturopa bis vorderen
Orient vor.
Wildgehölzanpflanzung am alten Reitplaz:
Die Freifläche unter der Hochspannungsleitung am alten
Reitplatz, wurde von uns Ende der 80er Jahre mit ca 1000
Wildgehölzen bepflanzt. Auch Wildobst wie Speierling,
Mehlbeere.Walnuß, Kirsche, Wildapfel und Wildbirnen haben wir
gesetzt. Angelegt hauptsächlich im Sinne einer Vernetzung von
Gehölzen, als grünes Band um unseren Ort. Zudem dient dieser
Gehölzstreifen als Rückzugsgebiet für Wildtiere wie Rebhuhn und
Hase.
Hundebesitzer sollten bemüht sein, Ihre Tiere nicht in die
Büsche laufen zu lassen. Danke!
Trockenrasen entlang eines alten Flurweges neben der
Autobahn:
Hier neben und auf einem alten Flurweg, zwischen Autobahnzaun
und einem mit Kiefern durchsetztem lichten Waldstreifen finden
sich noch Pflanzen, Restbesände eines Trockenrasengebietes.
Trockenheitsliebende Gräser, Kräuter und Tiere haben hier noch
ein Auskommen. Leider sind Kühchenschelle und Fransenenzian
nicht mehr zu finden. Dies war noch vor ca. 20 Jahren der Fall.
Hingegen finden sich noch Sedum- Wolfsmilch- und
Fingerkrautarten. Auch die Waldeidechse und verschiedene
Grashüfer und Schmetterlinge kann man beobachten.
Streuobst - Obstbäume
Typisch für ein fränkisches Dorf ist, war ein Ring von
Obstbäumen um den Ort. Obstbaumanlagen, besonders die von
Hochstämmen wie es üblich war, bildeten für viele Vogel und
Insektenarten ein ausgezeichnetes Refugium. Für die Bewohner
eines Ortes dienten die Obstbäume als gesunde
Nährungsergänzung. Durch die Möglichkeit der Einlagerung von
Obst oder der Haltbarmachung durch Einkochen, Sterelisierung
oder Verwertung als Saft, Most oder Schnaps, kam dem Obstanbau
eine, jetzt oft unterschätzte Bedeutung zu. Momentan sind nur
noch zwei, drei zusamenhängende Obstbaumbestände vorzufinden.
Ansonsten finden sich nur noch vereinzelt Bäume und eine Pflege
der Bäume oder gar Verwendung der Früchte ist nur kaum
auszumachen.
Hier bot sich für uns ein Ansatz tätig zu werden. Wir nutzen
die Äpfel als Obst oder Saft und und zudem als "Lohn" für
unsere Mühen.